Sonntag, 6. Januar 2008

Und es schneit ...


Gerade fällt der erste echte schnee diesen Jahres - es ist toll ... ein Toben aus tausenden und aber-tausenden Flocken - kleinen und großen Eiskristallen, Kunstwerke der Natur, jeder einzelne so einzigartig wie ein Mensch und doch nur einer unter vielen - wie ein Mensch.

Ich denke zur Zeit sehr viel nach. über mein Leben, über meine Zukunft, was ich eigentlich tue. Und egal wie ich es wende und drehe, ich komme zu keinem vernünftigen Schluss, außer dem, dass ich nichts tue.

Der Schnee ist jetzt Schneeregen geworden - aber ich habe die Flocken gespürt, ich habe sie gesehen und auf meinen Wangen gefangen, sie sich in meinem Haar verfangen gespürt ...
Ich habe den Schnee genossen ...

Genieße ich mein Leben? Schaue ich überhaupt hin, was ich tu und was ich bleiben lass? Lebe ich eigentlich?
Mir wird so oft gesagt, dass ich es nicht tu ... aber ist dem so? Wer weiß das denn? Nur ich, oder? Kann das jemand anderes nachvollziehen? Kann jemand von außen das Leben spüren, was ich empfinde, wenn ich die Schneeflocken in meiner Hand schmelzen spüre? Weiß jemand anderes, wie es mir geht, wenn ich Schokolade esse? Kann es irgendjemand nachempfinden, das eine Gefühl, wenn ich ein schönes Bild sehe und anfange mich darin zu verlieren? Weiß jemand, der nicht in mir ist, wie schön es ist, in seine Augen zu sehen und zu wissen, er liebt mich? In die Augen der Freunde zu blicken und zu wissen ich liebe sie? In dem Grinsen meiner Schwester tausend Kleinigkeiten entdecken zu können - die nur ich sehe, weil ich ihre Schwester bin - und zu spüren, dass wir uns doch eigentlich lieben??

Wenn ich nun draußen wäre, würden sich ein paar salzige Schneeflocken von meinen Wangen mit denen vom Himmel vermischen .... und plopp. plopp. plopp. hinab auf den Erdboden fallen und den Teppich aus Weiß ergänzen.

Denn es weiß keiner. Es weiß keiner, was für mich "lebendig sein" ausmacht ... es weiß jeder nur, was es für einen selbst ist.

Ich vermisse zur Zeit elen sehr. Sie war so ein ausgeglichener Ruhepol für mich ...
Ich vermisse auch den letzten November, als ich mit Jessi so wunderbar klar gekommen bin... das hat mir Kraft gegeben,
Ich vermisse ihn wenn ich abends einschlafe und nachts aufwache.
Ich vermisse.

Ein Gefühl, welches dich spüren lässt, dass du noch da bist, noch nciht total in der Abgestumpftheit verrottet bist.
Jedoch nicht das angenehmste Gefühl ... ich würde gern mal wieder lachen... gerne nicht mehr grübeln müssen.
Ob irgendwann ich mal wieder alle Menschen, die ich liebe an einen Tisch versammelt bekomme und mich dann still lächelnd zurücklehnen kann? Die Gesichter meiner Freunde und Familie betrachten kann und so etwas wie Seelenheil und Glück fühlen kann?
Ich will keine große Unternehmungen mit ihnen machen. Ich möchte mich wie ein Geist um sie herum drehen udn sie einfach nur anschauen, sie sehen, ihr Lachen, ihre Mimik, ihre funkelnden Augen, wenn da etwas ist, was sie mögen, was sie hassen.
Das ist für mich leben. Ich liebe es, Leben zu sehen. Das hält mich wach, das schütz mich... das wünsch ich mir.

Ich hab euch alle lieb.

2 Kommentare:

  1. Und du glaubst dass du nicht leben würdest?
    Wer so leidenschaftlich eine noch so "kleine Sache" wie das Fallen des ersten Schnee beschreiben kann, der ist nicht abgestumpft.
    Du lebst anders als andere. Du beobachtest gerne.. Da ist nichts verwerfliches dran so zu leben, solange es dich glücklich macht.
    Und was deine Zukunft angeht. Alleine dadurch, dass du dir Gedanken machst, beschreitest du sie. Du arbeitest in einer Redaktion. Du hast auch schon nach Ausbildungsstellen ausschau gehalten. Du machst schon mehr als manch anderer.
    Ob du alle nochmal an einen Tisch bekommst weiß ich nicht, aber allein diesen Tisch in deinen Gedanken zu sehen ist doch schon etwas Wert.
    Wir haben dich super lieb, Süße :-*
    Vielleicht sollten sich manche Menschen darauf besinnen, welcher Balken in ihrem Auge steckt, bevor sie an deinem versuchen zu rütteln.

    AntwortenLöschen
  2. Wenn du so offen aus deinem Innersten heraus schreibst, fühle ich unsere Seelenverwandtschaft mehr denn je ..
    wenn ich hier zuhause rumsitze, versauer ich auch total, ich muss rausgehen, Leben beobachten, mich mittendrin fühlen. Freunde betrachten kann ich ja leider nicht mehr *malwiederbereu
    *meine salzigen Flöckchen mit deinen vermisch

    wir sehen uns im februar :*
    *lieb

    AntwortenLöschen

Ich bin gespannt, was du denkst - schreib's mir auf!